Grundlage für die Publikation ist meine Masterarbeit. Meine Masterarbeit – und damit dieses Buch – greifen auf den Musterkatalog von Manfred Steyer zurück: „Agile Muster und Methoden“ (entwickler.press). Ich habe die von Manfred identifizierten Muster auf Relevanz in App-Projekten überprüft. Den modifizierten Katalog von Mustern stelle ich auf dieser Seite vor. In meinem Buch liest Du, wie diese Muster mit Leben gefüllt werden, und dabei helfen, eine eigene Methode zu definieren.
CoverBuchrückenEntwicklungskontextMuster agiler Methoden
Das steht auf dem Buchrücken
Suchen Sie ein Prozessmodell für ein mobiles Entwicklungsprojekt? Sie fragen sich, nach welchem Prozessmodell Apps in der Praxis entwickelt werden?
Florian Siebler-Guth zeigt in seinem Buch, dass in der Praxis kein anerkanntes Prozessmodell für mobile Entwicklungsprojekte verwendet wird. Herkömmliche Methoden – Scrum und XP – könnten zwar angepasst werden, sie berücksichtigen aber nicht die Besonderheiten mobiler Entwicklungsprojekte und sind vielen Teams zu formal. Daher fokussiert der Autor auf die Gemeinsamkeiten agiler Methoden, die sogenannten „Muster agiler Methoden“, beispielsweise auf Muster wie „Iteration“ im Sinne eines inkrementell-iterativen Vorgehens oder wie „Informelle Kommunikation“. Basierend auf Interviews mit professionellen App-Entwicklern aus der Praxis wird klar: Die Muster werden in Abhängigkeit vom Entwicklungskontext unterschiedlich gewichtet. Aufbauend auf den Erkenntnissen der geführten Interviews entwickelt Florian Siebler-Guth mit „Crystal Mobile“ ein Prozessmodell für das Mobile App Development. Mit dem gewichteten Musterkatalog und mit „Crystal Mobile“ liefert er einen Werkzeugkasten, der in keiner Software-Schmiede fehlen darf – besonders dann nicht, wenn darin Apps produziert werden.
Ein spannendes Buch für alle, die mehr über Agilität und agile Handlungsweisen, insbesondere in der mobilen Entwicklung erfahren wollen.
Manfred Steyer hat mehrere Muster agiler Methoden identifiziert. Ich habe diese auf Relevanz in mobilen Projekten überprüft. Folgend findest Du die Definitionen, die ich für die Muster formuliert habe. Die Kategorisierung der Muster habe ich übernommen. Teilweise fand ich es ratsam, den Mustern andere Namen zu geben.
Organisatorische Muster
| Muster |
Zweckbeschreibung |
| Iteration |
Unterteile ein Projekt in kurze Teilprojekte, an deren Ende jeweils ein auslieferbares Inkrement steht, das vom Kunden getestet wird und ihm ermöglicht, Feedback zu geben. |
| Iteration Zero |
Gewinne in der nullten Iteration einen Überblick über die Anforderungen, um fehlerhafte richtungsweisende Entscheidungen zu vermeiden. |
| Gemeinsames Planen und Schätzen |
Beziehe alle betroffenen Personen in Planung und Aufwandsschätzung ein, um deren Wissen und Erfahrung zugänglich zu machen und sie zu motivieren, am gemeinsamen Plan mitzuwirken. |
| Fortschrittsdiagramm |
Erhebe beim Team regelmäßig die projektspezifisch angemessenen Kennzahlen und visualisiere diese, um einen Eindruck vom Zustand des Projektes zu bekommen. |
| Informative Workspace |
Hänge alle relevanten Informationen an einer zentralen Stelle im Büro aus, um sie allen Beteiligten zugänglich zu machen. |
| Virtuelles Projektbüro |
Halte alle relevanten Informationen in einem zentralen System, auf das alle Entwickler Zugriff haben, in einer übersichtlichen Form vor. |
| Retrospektive |
Hinterfrage die aktuelle Vorgehensweise regelmäßig vor dem Hintergrund gewonnener Erfahrungen und ändere sie bei Bedarf ab. |
| Methodology Shaping |
Passe eine Methode an die Bedürfnisse des jeweiligen Projektes an oder beschreibe unter Zuhilfenahme der Muster agiler Methoden eine eigene Methode, die sich gegen die Grundwerte des agilen Manifests prüfen lässt. |
| Cross-funktionale Teams |
Integriere alle benötigten Rollen als Teil des Teams und behalte diese Zusammensetzung bis zum Projektende bei. |
| Informelle Kommunikation |
Fördere informelle Kommunikationswege, um die Notwendigkeit offizieller Dokumente zu verringern und den Informationsfluss zu verbessern. |
| Stand-up-Meetings |
Führe täglich zur gleichen Zeit kurze Meetings durch, in denen die Teammitglieder über ihren Fortschritt und ihre aktuellen Probleme berichten. |
| Teilen und Entsenden |
Teile ein großes Projekt in Teilprojekte. |
Anforderungsbezogene Muster
| Muster |
Zweckbeschreibung |
| Backlog |
Erstelle zu Beginn des Projektes eine grobe Übersicht der bekannten Anforderungen und realisiere pro Iteration eine abgestimmte Menge dieser Anforderungen. |
| User Stories |
Vermeide Aufwand für die Verwaltung umfangreicher Anforderungsdokumente, indem Anforderungen bis zu ihrer Realisierung nur auf grob-granularer Ebene beschrieben werden. |
| Use Cases |
Beschreibe Anforderungen detailliert aus Benutzersicht und stelle sicher, dass ein technischer Laie sie lesen kann. |
| Interaction Design |
Stelle sicher, dass der Nutzer die App bedienen kann, ohne ins Grübeln zu kommen. |
| Ad-hoc-Modelling |
Male auf Papier Modelle, um mit Kunden und Kollegen ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln, halte aber den Aufwand für die Modellierung so gering wie möglich. |
Technische Muster
| Muster |
Zweckbeschreibung |
Testautomatisierung |
Automatisiere Tests, um sicherzustellen, dass durch Änderungen am Quellcode keine Seiteneffekte eintreten. |
| Continuous Integration |
Integriere oft, spätestens nach der Implementierung eines Features, um Integrationsprobleme zeitnah zu erkennen |
| Simple Design |
Entwickle eine App so einfach wie möglich, um Aufwände für nicht benötigte Aspekte zu vermeiden. |
