2021-05-25 Umlarven

Ich hatte heute die Gelegenheit, meinem Imkerpaten bei der Vermehrung von Königinnen zuzuschauen. Das ist, wie er betont hat, nicht Gegenstand des Kurses, sondern ein fortgeschrittenes Thema. Und – er hat mir mitgegeben, dass das nur eine von vielen Möglichkeiten ist.

Wie ist er vorgegangen? Er hat einige Tage vorher Pflegebienen aus einem Volk in einer separaten Beute, einem Anbrüter, untergebracht.
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Die Besonderheit des Anbrüters sind die Löcher oben.
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In diese werden Stopfen mit Weiselnäpfchen gesteckt. Das folgende Bild zeigt so einen Stopfen. Unten an den Stopfen wird mit heißem Bienenwachs ein Weiselnäpfchen geklebt. Im ersten Schritt habe ich geholfen, an jeden Stopfen ein Weiselnäpfchen zu kleben.
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Die Pflegebienen im Anbrüter sind weisellos. Nach ein paar Tagen haben sie „Weiselnot“.

Mein Imkerpate hat eine Wabe mit früher Brut aus einem starken Volk genommen. Er hat mit dem Umlarvlöffel eine Larve entnommen und in ein Weiselnäpfchen geklebt. Und so sind wir Weiselnäpfchen für Weiselnäpfchen durchgegangen und haben in jedes eine Larve umgesetzt.
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Die Pflegebienen füttern jede Larve mit Gelee royale und sorgen dafür, dass aus jeder Larve eine Königin werden kann. Jedenfalls wird im best case aus jeder Larve eine Königin.

Wenn die Weiselzellen verschlossen sind, kommen sie unter den Hühnerbrüter. Anschließend kommt jede Zelle in einen eigenen Käfig.

Randbemerkung
An dem Abend hat es geregnet. Außerdem mussten wir mit Kerzenlicht arbeiten. Im Nachhinein hat mich die Arbeit an Umberto Eco („Der Name der Rose“) erinnert: das verborgene Hinterzimmer, die Lupe vor dem Gesicht meines Meisters, Arbeit im Schummerlicht einer Kerze …. lediglich der Ruf eines Käuzchens hat gefehlt.